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Hausbewohner Ainolas


Eva Paloheimo (1893-1978)


Eva oder „Valpu“, wie die Schwestern sie nannten, war elf Jahre alt, als die Familie 1904 nach Ainola umzog. Die Spielkameraden von Eva waren die Kinder der naheliegenden Häuser. Es wohnten die Familie Paloheimo in Kallio-Kuninkala, die Familie Järnefelt in Suviranta, die Familie Aho in Ahola und die Familie Halonen in Halosenniemi. „Man muss schon zugegeben, dass wir eine äußerst lustige und glückliche Kindheit und Judend hatten“, erinnerte sich Eva Paloheimo später. „Und wir waren ja auch zahlreiche Kinder von Künstlern dort in Tuusula“. Eva zog im Januar 1906 von Ainola nach Helsinki um, nachdem sie die Schule (Suomalainen Yhteiskoulu) dort angefangen hatte. Sie wohnte bei einer Freundin der Familie Sibelius, Martha Tornell, aber verbrachte natürlich die meisten Wochenenden und die Schulferien in Ainola. Die Korrespondenz verrät zum Beispiel, dass Eva und Ruth 1907 mit den Paloheimo-Jungen bis in die Morgenstunden feierten, als Jean und Aino sich in Berlin aufhielten und Martha Tornell sich um die Kinder kümmerte. „So nachhinein muss ich mich richtig wundern, wie freizügig unser Vater war“, erinnerte sich Eva Paloheimo. „Außerdem war Amor sehr aktiv und mehrere Ehen wurden zwischen uns geschlossen“.

Eva und Arvi Paloheimo verliebten sich schon früh ineinander. Sie verlobten sich im Sommer 1911, nachdem Eva die Schule beendet und die Reifeprüfung bestanden hatte. Der Vater schenkte seiner Tochter zur Verlobung eine Etüde für Klavier. Eva und Arvi heirateten am Hochzeitstag von Aino und Jean, am 10. Juni 1913. In Ainola wurde ein großes Hochzeitsfest veranstaltet und ungefähr 80 Gästen wurde ein Abendessen serviert.

Während der folgenden Jahre wohnte Eva mit dem als Geschäftsmann tätigen Arvi u. a. in Käkisalmi und in St. Petersburg. Die Revolution in St. Petersburg  bewirkte, dass Eva vorübergehend wieder in Ainola wohnte. Das Ehepaar ließ sich schließlich in Helsinki nieder, von wo aus Eva und Arvi oft ihre Eltern in Järvenpää besuchten.

Eva Paloheimo kümmerte sich mit eiserner Hand um die Angelegenheiten der Familie, als der Komponist älter wurde, und gab die offiziellen, die Familie und das Geschlecht betreffenden Kundgebungen in die Öffentlichkeit. Schon in der Kindheit hieß es bei den Schwestern immer dann wenn es Probleme gab: „Valpu wird das erledigen“. Am 20. September 1957 schaffte sie es rechtzeitig mit der Schwester Katarina von Helsinki an das Sterbebett ihres Vaters zu eilen und hörte seine letzten Worte: „Eva und Kai“.

Nach 1957 hielten sich Eva und ihre Schwestern abwechselnd in Ainola auf, sodass ihre alte Mutter Aino nicht nur auf die Hilfe des Dienstpersonals angewiesen war. Im Jahr 1972 beschloss Eva Paloheimo zusammen mit ihren Schwestern Ainola an den finnischen Staat zu verkaufen, damit dieser ihr Heimatshaus in ein Museum umbaue.

Eva Paloheimos Erinnerungen an Ainola