Die
Sibelius’ führten während der ersten Jahre ihrer Ehe ein
sehr bewegtes Leben. Die Familie bewohnte fünf verschiedene
Wohnungen in Helsinki und wohnte dazu noch mehr als drei Jahre
in Kerava (Siehe Wohnungen). Aus diesem Grunde sind ziemlich
wenige Dokumente aus dem Alltagsleben der Familie aufbewahrt
worden. Eine Tochter der Familie Mattila in Kerava erinnerte
sich einmal, dass die Familie Sibelius einen Wäschekorb voll
von Noten und Schriften im Hause zurückließ, als sie im Herbst
1902 nach Helsinki umzog.
Aus
den zwei folgenden Jahren in Helsinki und der Zeit in Ainola
gibt es eine bedeutende Anzahl erhalten geblibener Dokumente. Es
war Brauch in Ainola, dass man nichts wegwarf.
Eine
Quittung, ein Beleg oder ein ähnliches Dokument stellt im
Allgemeinen eine genaue und oft auch datierte Auskunft dar. Das
Dokument kann über den Milchverbrauch in Ainola oder die
Spezies der von Aino Sibelius angebauten Gemüse berichten.
Durch die Quittungen erfährt man, was für Literatur Sibelius
gelesen oder in welchen Hotels er in Finnland und im Ausland übernachtet
hatte. Auf Grund der Belege kann man sich auch Sibelius’
finanzielle Lage zu verschiedenen Zeiten vorstellen.
Ein
Sibelius-Beleg kann auch eine Quelle von endloser Spekulationen
sein. Der Komponist veröffentliche seine 8. Symphonie nie.
Anscheinend verbrannte er das Manuskript in den 1940er Jahren in
Ainolas grünem Kamin. Ob das Werk überhaupt vollendet wurde
oder nur teilweise? Wenigstens glaubte Sibelius selbst, dass die
Symphonie Anfang der 1930er Jahre vollendet wäre oder vollendet
werden würde.
Sibelius’ Rohfassung zu Angaben für das International
Who´s Who: ” Kompositionen Op. 1-118 (darunter 8
Symphonien).“