Symphonie
Nr. 4 komponierte ich im Hotel Fennia. Kajanus besuchte mich und
fragte, warum ich mich so sehr anstrenge. Aber ich bin zufrieden,
dass ich sie geschaffen habe, denn ich kann da immer noch keine
Note finden, die ich durchstreichen möchte und es gibt da auch
keine hinzuzufügen, was mir Kraft und Befriedigung gibt. Die
Symphonie Nr. 4 repräsentiert einen großen und sehr
wesentlichen Teil von mir: „Ich bin schon sehr froh, dass ich
sie geschrieben habe“. (An Jussi Jalas, 1942)
Die
Tatsache, dass Aino sich nicht auf mich verlassen kann – auf
mich, der totmüde am ewigen Geldverdienen ist und der nicht
alles (diese unzähligen Rechnungen, Anleihen und Ähnliches,
insgesamt 100 000) detailliert aufklären kann, macht ihr
das Leben unerträglich.
Ich
habe noch nie (…) ein Orchester dirigiert, das sich aus dermaßen
begabten Kräften zusammensetzt hätte, wie das von Herrn
Stoeckel bestellte hundertköpfige Orchester aus Boston und von
der Metropolitan Oper in New York. Die USA haben der Welt
gezeigt, was mit Geld in der Musikbranche ausgerichtet werden
kann. Die Musiker waren wirkliche Spitzenleute. Besonders der
Zauber, den die Holzblasinstrumente hervorgerufen haben, war
einmalig. Zum Beispiel habe ich in Rondeau
der Wellen (Aallottaret) so eine Steigerung zustande
gebracht, dass es sogar mich selbst überraschte.
Die
Herbstsonne scheint. Die Natur leuchtet in Abschiedsfarben. Mein
Herz singt melancholisch und die Schatten werden länger. Dass
ich, ein armer Kerl, so reiche Momente erleben darf! (Tagebuch,
2.10.1914)
Ich
wurde 49 Jahre alt. Ich habe Pelle Westerlund op. 40, Nr.3 und
op. 35, Nr. 5 geschickt. Mein Geburtstag war gewöhnlich: Keine
Telegramme, kein einziger Brief, nicht einmal eine Blume, keine
Begrüßungen (außer dem Telefonanruf von Ruth), d. h. ich bin
ein richtiger poeta in patria (ein Dichter im Vaterland). (Tagebuch,
8.12.1914)