Meine
Symphonien durch einen inneren Kampf entstanden. Aber jetzt sind
sie so, wie sie sein sollen. (Santeri Levas, 1960b)
Kullervo
Die
Freunde von Kajus (Kajanus) mochten Kullervo nicht. Sie
haben die sog. Stimmen verbrannt. Kajus (Kajanus) hat die Partitur
aufbewahrt. (Jussi
Jalas, Herbst 1945)
Mit
Kullervo habe ich mich einem neuen Stil zugewandt. Viele jüngere
Komponisten haben den Stil schon angenommen. Kullervo war
in der Zeit, als es entstanden war, eine Schatzkammer, die aber
schon längst geplündert ist.
Die
Sage (Satu)
Als
ich die Sage vollendet hatte, brachte ich sie sofort in die
Binderei. Am Heiligen Abend holte ich sie ab, aber die Druckerschwärze
war auf den gegenüberliegenden Seiten so angehaftet, dass die
Partitur total verdorben war. Ich fing sofort an, sie neu zu
schreiben, worüber meine Schwiegermutter sich sehr wunderte, weil
ja Weihnachten war. (An Jussi Jalas, 31.12.1943)
Karelia-Suite
(Karelia-sarja)
Ich
erhielt letztes Jahr, wenn ich mich richtig erinnere, die Partitur
der Karelia-Suite in ihrem ursprünglichen Umfang von der
Familie Kajanus, die sie irgendwo gefunden hatte. Die Suite
beinhaltet viele Teile, zum Schluss u. a. die
Nationalhymne Finnlands (Maamme-laulu). Es war amüsant festzustellen, dass die
gedruckten Teile vollkommen in der originalen Fassung sind. (An
Jussi Jalas, 31-12-1943)
Lemminkäinen
Ich
möchte, dass wir Finnen etwas mehr Stolz hätten. Nicht den Kopf
hängen lassen! Wofür sollten wir uns schämen? Dieser Gedanke
zieht sich durch die Heimkehr von Lemminkäinen.
Lemminkäinen kann sich mit jedem Grafen vergleichen lassen. Er ist
ein Aristokrat, durchaus ein Aristokrat.
(Väisänen,
1921)
Das
Wiegenlied am Ende des Stückes ist die Liebe der Mutter, die
Lemminkäinens Körperteile aus dem Fluss Tuonela zusammenfischt.
(An Jussi Jalas, 26.8.1948)
Eigentlich
habe ich neun Symphonien (komponiert), denn Kullervo und Lemminkäinen
beinhalten rein sonatenförmige Teile. (An Jussi Jalas, Juni 1957)
Symphonie
Nr. 1
Meine
Symphonien haben nichts mit dem Kalevala zu tun. Beim Komponieren
meiner Symphonien dachte ich nicht an das Kalevala. (Santeri Levas,
1960)
Symphonie
Nr. 2
Die
zweite Symphonie ist ein Sündenbekenntnis der Seele. (An Jussi
Jalas, 31.12.1943)
Symphonie
Nr. 3
Die
dritte Symphonie passt gut für ein kleines Orchester. Ich
dirigierte sie in Moskau mit einem Orchester, das zwölf Violen u.
s. w. hatte, so dass die Holzblasinstrumente ganz untergingen. Als
ich die Symphonie drucken ließ, wollte ich eine Anmerkung in den
Noten machen, dass das Orchester nicht größer als 50 Mann sein
darf.
Als
Rimsky Korsakov meine dritte Symphonie hörte, schüttelte er den
Kopf und sagte: „Warum komponieren Sie es nicht so, wie es Art
ist? Sie werden sehen, dass das Publikum hier nicht mitkommt und
nichts versteht“. Und heute bin ich sicher, dass meine
Symphonien mehr gespielt werden als seine. (An Jussi Jalas,
18.6.1940)
Die
dritte Symphonie war eine Enttäuschung für das Publikum, denn
alle erwarteten etwas Ähnliches wie die zweite Symphonie. Als
Gustav Mahler mich besuchte, sprachen wir darüber und auch er
stellte fest, dass „man mit jeder neuen Symphonie diejenigen
verliert, die man mit den vorangehenden gewonnen hat“. (An Jussi
Jalas, 8.1.1943)
Symphonie
Nr. 4
Für
die vierte Symphonie wird kein sehr großes Orchester gebraucht.
(An Jussi Jalas, 1.10.1939)
Die
Symphonie Nr. 4 komponierte ich im Hotel Fennia. Kajanus besuchte
mich und fragte, warum ich mich so sehr anstrenge. Aber ich bin
zufrieden, dass ich sie geschaffen habe, denn ich kann da immer
noch keine Note finden, die ich durchstreichen möchte, wie auch
keine, die ich hinzuzufügen möchte, was mir Kraft und
Befriedigung gibt. Die vierte Symphonie repräsentiert einen großen
und sehr wesentlichen Teil von mir: „Ich bin schon sehr froh,
dass ich sie geschrieben habe“. (An Jussi Jalas, 1940er Jahre)
Stokowski
übertreibt mit der vierten Symphonie (u. a. die großen Glocken
im Finale) und versucht daraus irgendetwas wie indische Religion
oder Ähnliches zu machen, was sie aber nicht ist. (An Jussi
Jalas, 29.7.1942)
Als
ich zum ersten Mal meine vierte Symphonie vorführte, habe ich überhaupt
keinen Applaus bekommen, und keiner kam um sich zu beglückwünschen.
Nur Eero Järnefelt, dem sie gewidmet ist, kam und sagte: "Jetzt
gehen wir ins Seurahuone-Restaurant". (An
Jussi Jalas, 31.12.1943)
Der
Barde (Bardi)
Der
Barde
erzählt quasi eine altnordische (Zeitalter der Wikinger) Ballade.
(JS an Ernst Tanzberger, zitiert von Santeri Levas, 1960b)
Die
Tochter der Natur (Luonnotar)
Die
Tochter der Natur
war eines meiner allerbesten Werke. (JS an Santeri Levas, 1960 b,
um 1945)
Symphonie
Nr. 6
Die
sechste Symphonie erinnert mich immer an den Geruch des ersten
Schnees. (An Jussi Jalas, 31.12.1943)
Symphonie
Nr. 7
Beim
Vorführen dieser Symphonie ist wichtig, dass Anfang und Ende sehr
adagio dirigiert werden. (JS an Basil Cameron, Oktober 1949,
zitiert von Santeri Levas, 1960b)
Symphonie
Nr. 8
Ich
dirigierte mein neues Werk, in dem u. a. eine Stelle mit einem
Sarrusophon vorkam, als ich wach wurde. (An Jussi Jalas, 8.1.1943)
Denkt
nach meinem Tod bitte daran, dass alle meine Entwürfe verbrannt
werden müssen. Ich will nicht, dass jemand etwas wie „Sibelius
letzte Gedanken“ oder Ähnliches schreibt. (An Jussi Jalas,
17.7.1943)
Für
jede meiner Symphonien habe ich eine spezielle Technik entwickelt.
Musik darf nichts Oberflächliches sein, sondern sie muss gelebt
sein. In meinem neuen Werk kämpfe ich gerade mit diesen Sachen.
(An Jussi Jalas, 17.7.1943)
Mein
Leben geht bald zu Ende, und ich möchte noch ein Werk vollenden.
Wenn ich mittendrin sterbe, ist alles um sonst gewesen. (An Jussi
Jalas, 12.12.1943)
Westerlund
wollte fünf Klavierstücke op. 114 drucken lassen. ”Ich veröffentliche
sie jetzt nicht, denn sie (kleine Kompositionen) sind eigentlich
nicht mein Gebiet. Erst wenn ich die großen Formen vor mir habe,
habe ich das Gefühl auf dem eigenen Gebiet zu sein. Da ich lange
keine Neuigkeiten vorgestellt habe, will ich jene nicht an die Öffentlichkeit
bringen, bevor ich das große Werk, woran ich arbeite, veröffentlicht
habe". (An Jussi Jalas, 24.2.1945)
Ich
habe eine neue Symphonie im Kopf. Man wird sehen, was mit ihr
passiert. Aber sie lebt! Ich beschäftige mich oft in der Nacht
mit ihr. (Sommer 1953, Santeri Levas, 1960b)
TAPIOLA
Kajanus’
Tapiola-Schallplatte ist zu langsam. (An Jussi Jalas,
9.4.1943)
Kajanus
kannte Tapiola nicht gut genug, als er nach London fuhr, um
es zu dirigieren. (An Jussi Jalas, 7.12.1943)
Eine
elegante, französische Weichheit passt nicht zu Tapiola.
Schlagfertigkeit ist dem Werk Tapiola nicht fremd. (An
Jussi Jalas, 12.12.1943)