Katarina Ilves (1903-1984)
Katarina
war nur etwas über einundeinhalb Jahr alt, als die Familie im
Herbst 1904 nach Ainola umzog. Sie hatte aber die Gelegenheit den
Verkehr zwischen den Kindern der Künstlerfamilien am lebhaftesten
zu erleben, wie man aus den Tagebüchern, die im Nationalarchiv
aufbewahrt werden, schließen kann. Katarinas Meinung nach waren
Kostümbälle die lustigsten Ereignisse, aber in den Tagebüchern
erzählt sie auch von Flugzeugspielen und vielen anderen Vergnügungen
der Kinder.
Die
Schwestern waren der Meinung, dass die eigenwillige Katarina die
Lieblingstochter ihres Vaters war und ihm am nächsten stand. Sie
machte unter den Kindern beim Klavierspiel die besten Fortschritte
und versuchte auch zu komponieren. Der Vater korrigierte die Noten
seiner Tochter etwas und danach verwarf sie das Werk: es war ja
nicht mehr ihre eigene Schöpfung. Katarina zog 1917 wegen der
Schule nach Helsinki um, aber musste gleich nachdem der Bürgerkrieg
Ende Januar 1918 ausgebrochen war nach Ainola zurückkehren. Der
Schulbesuch ging im Herbst 1919 weiter. Katarina bestand im Frühjahr
1920 das Abitur mit ausgezeichneten Noten. Im Herbst des folgenden
Jahres hatte der Komponist das Gefühl, dass ihm Ainola verlassen
vorkäme, weil die Tochter ihr Klavierstudium in Stuttgart
angefangen hatte.
Die
21-jährige Katarina heiratete am 30. August 1924 den 37-jährigen
Juristen, Eero Ilves. Eero wurde Sibelius’ Vertrauter in
Geldangelegenheiten und kümmerte sich auch durch Jahrzehnte um
die Steuererklärungen des Herrn Sibelius. Die Familie Ilves
pflegte nahen Kontakt zu Ainola. Katarina war am Krankenbett ihres
Vaters, als dieser am 20. September 1957 starb. Nach dem Tod ihres
Vaters war Katarina abwechselnd mit ihren Schwestern in Ainola, so
dass die alte Mutter nie ganz allein war. Nachdem Ainola Museum
geworden war, arbeitete Katarina als eine der Museumsführerinnen
des Hauses.
Katarina
Ilves’ Erinnerungen an Ainola